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Eintrag vom 10.09.24

Rad-WM: Ein Appell an den Stadtrat

Die bevorstehende UCI Rad- und Para-Cycling-WM 2024 soll ein spektakuläres Ereignis für Zürich zu werden. Zumindest wenn es nach dem Stadtrat geht. Demgegenüber stehen jedoch berechtigte Sorgen und Bedenken seitens der Gewerbetreibenden und Anwohner. Dabei hätte es nicht so weit kommen müssen.

Der Zürcher Stadtrat und die Rad-WM 2024: Vertrauensverlust durch unehrliche Kommunikation

Die Streckenführung der Rad-WM verläuft mitten durch die Stadt, was bedeutet, dass die Rennpisten während der neun Veranstaltungstage rigoros abgesperrt sein werden. Besonders betroffen sind Gewerbetreibende und Menschen mit medizinischen Notfällen, die auf ein Auto angewiesen sind. Die Unsicherheit darüber, wie die Anlieferung der Betriebe während dieser Zeit erfolgen soll, ist nach wie vor gross. Das geht so weit, dass zahlreiche betroffene Geschäfte und medizinische Einrichtungen ihren Betrieb während der Rad-WM komplett einstellen oder stark einschränken müssen.

In Antizipation der massiven Verkehrseinschränkungen durch die Rad-WM wurde im Oktober 2023 eine Vereinbarung zwischen der Stadt Zürich und verschiedenen Gewerbeverbänden sowie Anwohnern getroffen. Ein zentrales Element dieser Vereinbarung war das „Drei-Phasen-Konzept“, das eine flexible Verkehrsregelung in Abstimmung mit dem Zeitplan der Rennen vorsieht. Insbesondere die „Phase grün“, die es ermöglicht, die Rennstrecken bis eine Stunde vor Rennbeginn normal zu befahren, war für das Gewerbe und die Anwohner von grosser Bedeutung.

Leider müssen wir feststellen, dass diese wichtige Phase in der öffentlichen Kommunikation der Stadt zur Rad-WM bisher nicht berücksichtigt wird. Stattdessen wird kommuniziert, dass die betroffenen Gebiete von 5 bis 19 Uhr für den motorisierten Individualverkehr praktisch unzugänglich sein werden. Dies widerspricht den getroffenen Vereinbarungen und stellt einen erheblichen Vertrauensbruch dar.

Die City Vereinigung Zürich ist überzeugt, dass in einem konstruktiven Dialog Lösungen gefunden werden können, die sowohl den Anforderungen eines Grossevents als auch den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden. Dabei ist es jedoch wichtig, dass getroffene Vereinbarungen von Seiten der Stadtverwaltung konsequent eingehalten werden. Um das verlorene Vertrauen wiederherzustellen, fordern wir eine sofortige Korrektur der öffentlichen Kommunikation vonseiten des Stadtrats.

Zürich soll auch während der Rad-WM eine lebenswerte und attraktive Stadt bleiben. Dabei gilt es auch die Bedürfnisse des Gewerbes und der Anwohner im Seefeld zu berücksichtigen. Die City Vereinigung wird sich weiter dafür einsetzen, dass diese Anliegen in Zürich mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt werden.