Die Zürcher Stadthausanlage am Bürkliplatz wird ab September 2024 erneuert. Im Zuge dessen plant die Stadt einen markanten Abbau wichtiger Gewerbeflächen zugunsten von Bäumen und einem Kiosk. Die City Vereinigung Zürich und die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse beobachten diesen Umgang der Stadt Zürich mit den Marktfahrenden mit grosser Sorge.
Erneuerung der Stadthausanlage auf dem Bürkliplatz: Keine zufriedenstellende Lösung für die Marktfahrenden in Zürich
Erst im Dezember 2023 orientierte man die Marktfahrenden über den geplanten Um-bau. Bereits im September 2024 sollen nun die Umbauten beginnen. Bis diese abgeschlossen sind, sollen die Marktfahrenden an die Fraumünsterstrasse umquartiert wer-den, wo die Zufahrt für die rund 230 Saisonhändler:innen und ca. 100 Tagesanbieter:innen stark erschwert sein wird. Die Vereinigung der Marktfahrer von Zürich (VMZ) wehrt sich gegen dieses Vorhaben in einer Online-Petition, welche von der City Vereinigung und der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse unterstützt wird.
Umbau auf Kosten der Marktfahrenden
Die von der Stadt vorgeschlagene Überganslösung würde die Marktfahrenden massiv in ihrer Tätigkeit einschränken und weitere wertvolle Parkplätze wegrationalisieren, welche für Marktfahrer:innen und Kund:innen von zentraler Bedeutung sind. Darüber hinaus wären die Platzverhältnisse an der Fraumünsterstrasse für einen Markt ohnehin zu knapp, zumal das ansässige Gewerbe an ebendieser Adresse schon heute mit einer andauernden Baustelle zu kämpfen hat. Die City Vereinigung und die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse unterstützen die Vereinigung Zürcher Marktfahrer deswegen explizit in ihrer Forderung, den Markt provisorisch auf den Münsterhof zu verlegen. Auch die Vereinigung Kulturplatz Münsterhof würde die Verlegung des Marktes auf den Münsterhof unterstützen. Dass die temporäre Verlegung des Marktes zur Erneuerung der Stadthausanlage notwendig ist, steht für uns dabei ausser Frage.
Besorgnis bereitet den beiden Vereinigungen jedoch die konkreten Pläne zur Ausgestaltung der neuen Stadthausanlage. Diese soll neu 99 Bäume und einen Kiosk mit grösserer Aussenbestuhlung umfassen, während gleichzeitig die Hecken zur
Bahnhofstrasse und Fraumünsterstrasse sowie die Rabatten zum Bürkliplatz entfernt werden sollen. Insgesamt dürfte diese Umgestaltung einen Verlust von voraussichtlich 35 Saisonplätzen zur Folge haben. Für die City Vereinigung Zürich und die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse muss die Erhaltung dieser gefährdeten Verkaufsplätze stärker gewichtet werden als zusätzliche Bäume.
Die Marktfahrenden sind ein wichtiger Teil des Zürcher Detailhandels und eine Berei-cherung für unsere Stadt, weil sie nicht nur zur gewerblichen Vielfalt beitragen, son-dern die Innenstadt auch merklich beleben. Auf dem Markt am Bürkliplatz erzielen viele der Markftfahrer:innen einen Grossteil ihres Einkommens. Die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse und die City Vereinigung wollen nicht hinnehmen, dass die Erneue-rung der Stadthausanlage auf Kosten dieser für die Stadt Zürich so wichtigen Gruppe erfolgen soll. Wir fordern die Stadt deswegen auf, ihre Erneuerungspläne für die Stadt-anlage nochmals zu überdenken und den Marktfahrenden während und nach dem Umbau attraktive Rahmenbedingungen für ihre wichtige und von den Bewohnern der Stadt Zürich geschätzte Tätigkeit zu bieten.