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Eintrag vom 03.09.25

Weissbuch Stadtraum HB 2050: Viele Fragezeichen für Innenstadt

Das vom Stadtrat publizierte Weissbuch «Stadtraum HB 2050» sorgt in der Zürcher Innenstadt für grosse Unsicherheit. Statt die Mobilität zu verbessern, drohen längere Umsteigezeiten, Umsatzrückgänge für den Detailhandel und eine jahrelange Grossbaustelle mitten im Zentrum.

Weissbuch Stadtraum HB 2050: Viele Fragezeichen für Innenstadt

Das Weissbuch «Stadtraum HB 2050», das der Zürcher Stadtrat heute publizierte, lässt die innerstädtischen Unternehmen mit vielen Fragezeichen zurück. Das Ziel sollte aus Sicht der City Vereinigung Zürich sein, den Hauptbahnhof als grösste Verkehrsdrehscheibe der Schweiz zu stärken und bestmöglich an alle Verkehrsmittel anzubinden. Mit diesem Plan droht eine Verschlechterung der Mobilität an neuralgischen Punkten. Zudem dürften auch im öffentlichen Verkehr die Umsteigezeiten, etwa am Central, zunehmen. Die Löwenstrasse und der Löwenplatz als frequenzbasierte Einkaufsdestinationen befürchten zudem Umsatzrückgänge, wenn die Tramlinien verschwinden. Damit schiesst das Weissbuch am Ziel vorbei und schafft viel Unsicherheit über die Zukunft der Innenstadt.
 
Zudem entstünde eine jahrelange Grossbaustelle mitten im Zentrum. Die Erfahrungen des Sommers zeigen, wie sensibel Frequenzen und Passantenströme auf Baustellen reagieren. Niemand will dort flanieren, wo Bauabsperrungen die Sicht auf die Ladengeschäfte und Gastroangebote versperren. Mit dem Einbau der Fernwärme stehen bereits mehrere grosse Baustellen in der Innenstadt in den Startlöchern. Auch wenn die Fernwärme sinnvoll ist, erträgt das Gewerbe keine weitere Mega-Baustelle im Herzen Zürichs.
 
Die City Vereinigung Zürich fordert deshalb die Stadt Zürich auf, im Hinblick auf die Umsetzung jetzt einen Marschhalt einzulegen. Einzelne Umgestaltungen könnten ohnehin gemacht werden, was etwa bei der Tramhaltestelle Bahnhofquai in Kürze der Fall sein wird. Gleichzeitig beteiligt sich die City Vereinigung Zürich konstruktiv an der Ausarbeitung von Verbesserungen am Hauptbahnhof, so lange ein positives Kosten-/Nutzenverhältnis gewahrt bleibt.