Trotz des spürbaren internationalen Konjunkturabschwungs bleiben die Geschäftsaussichten und das BIP-Wachstum für 2024 positiv. Die Arbeitslosigkeit steigt zwar leicht an, bleibt insgesamt aber weiterhin tief.
Zürcher Wirtschaftsmonitoring vom März 2024: Weiterhin positive Vorzeichen für die Zürcher Wirtschaft
Das neuste Wirtschaftsmonitoring des Amts für Wirtschaft des Kantons Zürich lässt optimistisch in die Zukunft blicken. Die Geschäftslage ist im Kanton und in der Stadt Zürich allgemein besser als im schweizerischen Durchschnitt, wobei auch die Arbeitslosenquote in Zürich tiefer ist als in der Schweiz im Allgemeinen. Auch in der Industrie und im Detailhandel ist eine leichte Verbesserung erkennbar, wenngleich die Geschäftslage weiterhin tief bleibt. Infolge der Abkühlung der konjunkturellen Lage wird ein eher schwaches Wirtschaftswachstum für das Jahr 2024 erwartet. Die Inflation bleibt unter 2% und damit deutlich tiefer als in der EU und in den USA.
Vor allem die stark von Exporten abhängigen Industrieunternehmen leiden unter einer sinkenden Nachfrage aus den Nachbarstaaten, wobei die Exporte nach Übersee in die robuste US-Wirtschaft stabiler gesichert sind. Zürich leidet unter dieser Entwicklung weniger Stark als die Schweiz insgesamt, weil hierzulande der Anteil der stark exportabhängigen Branchen im vergleich zum gesamtschweizerischen Durschnitt geringer ist.
Die auf den Tourismus zurückzuführende Wertschöpfung im Kanton Zürich umfasste im Jahr 2019 rund 2,6 %, wobei sich Zürich als Tourismusdestination auf dem aufsteigenden Ast befindet. Internationale Touristen wissen Zürich zu schätzen und die Hotellerie hat sich von der Pandemie weitgehend erholt. Im Jahr 2023 waren wieder vermehrt Gäste aus Übersee in Zürich zu Besuch, was dazu beitrug, dass die Hotellerie so viele Übernachtungen verzeichnete wie seit 30 Jahren nicht mehr. Einzig die asiatischen Gästezahlen befinden sich noch nicht auf Vor-Corona-Niveau. Die positive Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen.
Die Arbeitslosigkeitsquote ist zwar leicht angestiegen, ein Ende des Arbeitskräftemangels ist aber dennoch nicht in Sicht. Noch immer bekundet jeder achte Betrieb im Kanton Zürich Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren die sehr geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge das Rentenalter erreichen und den Arbeitsmarkt verlassen werden. Die jüngere Generation ist zahlenmässig zu klein, als dass sie diese entstehende Lücke schliessen könnte. Die Rekrutierungsschwierigkeiten der Unternehmen wird folglich ein Problem für die Zürcher Wirtschaft bleiben.
Insgesamt bleiben damit für die Zürcher Wirtschaft die altbekannten Herausforderungen bestehen. Angesichts der generell guten Wirtschaftslage darf man diesen Herausforderungen aber durchaus optimistisch entgegenblicken.